Das unerwartete Baby des CEO

Kapitel 1

"Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger", sagte der Arzt mit einem Hauch von Lächeln, aber Violet Bennett fühlte sich, als hätte sie gerade den größten Witz des Jahrhunderts gehört. Wie konnte sie schwanger sein, wenn sie ledig war? Sie war doch kein Seestern, der sich ungeschlechtlich fortpflanzen konnte.

"Doktor, Sie müssen sich irren. Es ist unmöglich, dass ich schwanger bin."

"Hatten Sie nicht letzten Monat eine künstliche Befruchtung?"

Violet fiel fast von ihrem Stuhl. Wann hatte sie jemals eine künstliche Befruchtung gehabt? "Ich bin ledig. Warum sollte ich eine künstliche Befruchtung haben? Ich hatte erst letzten Monat eine normale Untersuchung."

Der Arzt schaute sie erstaunt an. "In der Krankenakte steht das zwar, aber der Arzt, der den Eingriff vorgenommen hat, ist schon weg. Ich bin mir über die Einzelheiten nicht ganz sicher. Wenn Sie das Kind nicht wollen, kann ich Ihnen helfen, einen Termin für einen Schwangerschaftsabbruch zu vereinbaren.

Violet fühlte sich, als wäre sie vom Blitz getroffen worden. Was war hier eigentlich los? War sie wirklich schwanger? Erst gestern hatte sie all ihr Geld für die Arztrechnungen ihres Bruders ausgegeben. Sogar für das Essen hatte sie sich Geld geliehen. Woher sollte sie das Geld für eine Abtreibung nehmen?

Sie stolperte aus dem Krankenhaus, während ihr der Kopf schwirrte. Als sie nach draußen trat, wurde sie von einer Frau zur Seite genommen. "Sind Sie Violet?"

Sie drehte sich um und war verblüfft. War das nicht Imogen Cook, die Verlobte des Big Bosses der Firma?

"Was kann ich für Sie tun?"

Imogen reichte ihr eine Visitenkarte. "Sie können um alles bitten, was Sie wollen. Bekommen Sie das Baby und geben Sie es mir."

Was war das? Das war schockierend. "Woher wusstest du, dass ich schwanger bin?"

Imogen starrte sie an. "Tu einfach, was ich sage."

Violet war nicht zimperlich. Sie ließ sich nicht manipulieren, ohne zu wissen, was vor sich ging. "Wenn du es nicht erklärst, werde ich nicht zustimmen."

Imogen runzelte die Stirn, eindeutig frustriert. Ihr Blick schweifte über Violets Bauch, ihr Ausdruck war unheilvoll. "Die Wahrheit ist, dass das Kind von mir sein sollte. Ich habe mich unter einem falschen Namen angemeldet, der zufällig derselbe ist wie deiner. Der verdammte Arzt hat das verwechselt und die künstliche Befruchtung an dir durchgeführt."

Violet war verblüfft und schockiert. Der Vater des Kindes war also der Big Boss? Wie konnte sie in eine solche Verwechslung verwickelt werden?

"Ich... ich muss darüber nachdenken." Das war eine wichtige Entscheidung. Wie konnte sie sie sofort treffen?

"Ich werde morgen auf deine Antwort warten. Wenn du es wagst, ein Wort darüber zu verlieren, bist du erledigt", sagte Imogen, bevor sie ging.

Auf dem Weg zurück ins Büro war Violet völlig durcheinander. Imogens Angebot war verlockend. Ihr Bruder war krank, und die Arztrechnungen stapelten sich. Sie brauchte das Geld wirklich. Aber konnte sie ein normales Leben führen, nachdem sie ein Baby bekommen hatte?

Mit einem besorgten Gesichtsausdruck betrat sie den Aufzug. Gerade als sich die Türen schlossen, kam eine große Gestalt herein. Als sie den Mann sah, schlug Violet das Herz in der Brust. Es war Lawrence Price, der Big Boss und der biologische Vater des Kindes in ihrem Bauch. War es das, was man "Feinde auf schmalem Pfad" nannte?

Seit sie in der Firma arbeitete, hatte sie Lawrence immer als gut aussehend und herausragend empfunden. Er begrüßte sie mit einem höflichen Nicken, ohne sie zu erkennen. Aus reiner Höflichkeit nickte er leicht.Violet war sich sicher, dass er nichts von ihrer unerwarteten Verbindung wusste. Sonst würde er nicht so ruhig sein. Unbewusst berührte sie ihren Bauch und dachte daran, dass sie auf mysteriöse Weise mit seinem Kind schwanger war. Sie spürte sowohl Angst als auch Faszination.

Der Aufzug wurde etwas erdrückend. Sie starrte auf die Etagenanzeige und hoffte, schnell aussteigen zu können. Gerade als sie die fünfzigste Etage erreicht hatten, rüttelte der Aufzug plötzlich heftig, die Lichter gingen aus, und es war stockdunkel.

Überrascht verlor Violet das Gleichgewicht und fiel zu Boden. "Was ist los? Ist der Fahrstuhl defekt?"

"Bleib ruhig", sagte Lawrence ruhig und drückte sich gegen die Innenwand des Aufzugs. Er holte sein Handy heraus, um das Licht einzuschalten, aber bevor er das tun konnte, rüttelte der Aufzug erneut heftig.

Violet war bereits zu Tode erschrocken, ihre Beine waren schwach. Ihr Körper kippte durch die Erschütterung nach vorne und prallte gegen die Wand vor ihr. Sie fühlte sich schwindlig und versuchte aufzustehen, konnte sich aber nicht bewegen. Ihr Kopf war zwischen zwei "großen Säulen" eingeklemmt!

Sie geriet in Panik, ihr Verstand war leer. Ihre kleinen Hände krabbelten um die "Säule" herum, links und rechts, auf und ab. Sie schüttelte heftig den Kopf und versuchte, sich zu befreien, aber er saß fest.

"Ich stecke fest", wimmerte Violet, und ihre Stimme zitterte vor Angst.

Lawrence' Gesicht wurde erst blass und dann rot. Es war das erste Mal, dass eine Frau ihn so intim berührt hatte. Versuchte sie, ihn zu verführen? Ein Funken Zorn blitzte in seinen tiefen Augen auf, und er ergriff die wandernde Hand der Frau.

"Wenn du es noch einmal wagst, dich zu bewegen, gehören diese Hände nicht mehr dir."

Violet wimmerte: "Mr. Lawrence, ich stecke wirklich fest. Wenn heute mein letzter Tag ist, möchte ich Ihnen ein Geheimnis verraten."


Kapitel 2

: Unerwartete Enthüllungen

Tränen liefen über Violets Wangen und fielen eine nach der anderen auf Lawrence' Hosenbein. Er konnte leicht spüren, wie die Feuchtigkeit durchdrang, und er fragte sich, ob diese Frau wirklich naiv war oder sich nur dumm stellte.

"Spielen Sie keine Spielchen mit mir. Wenn Sie das tun, habe ich Sie im Handumdrehen vor die Tür gesetzt!" Lawrences Frustration hallte durch den Raum.

Er schaltete die Taschenlampe seines iPhones ein, deren Strahl den dunklen Aufzugsschacht erhellte. Violet nahm ihr Spiegelbild in der glänzenden Metallwand wahr, als sie auf dem Boden kniete und ihren Kopf zwischen Lawrences langen Beinen einklemmte. Es war eine unglaublich unangenehme Position.

Ihr Gesicht glich einer reifen Tomate, während sie sich unbeholfen wand und windete, bis sie sich schließlich befreien konnte. "Mr. Lawrence, es tut mir so leid. Ich wollte nicht... Ich konnte nichts sehen, ich dachte wirklich, ich säße fest..." Ihre Stimme klang nach ständiger Zerknirschung, sie beugte sich in tiefer Entschuldigung vor.

Man sagt, ein schwangeres Gehirn kann einen seltsame Dinge tun lassen. Hatte sie das schon erlebt? Lawrence lockerte seine Krawatte und fühlte sich durch die Mätzchen der Frau untypischerweise aufgeregt. "Haben Sie ein Geheimnis, das Sie mit mir teilen wollen?"

Violet wagte nicht, ein Wort zu sagen. Sie fürchtete, dass er sie missverstanden hatte und glaubte, sie wolle ihn anmachen. Wenn er herausfand, dass sein Samen versehentlich in sie eingepflanzt worden war, würde er dann nicht so wütend sein, dass er ihr den Hals umdrehen würde?

"Ich... ich wollte nur sagen, dass, obwohl du die Firma gerade erst übernommen hast, alle sehr zu dir aufschauen." Violets Worte kamen zittrig heraus, ihre Lippen bebten.

Lawrence verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Solche Schmeicheleien hatte er schon oft gehört. Es war nichts Originelles dabei. "Seien Sie kein Kriecher. Konzentrieren Sie sich mehr auf Ihre Arbeit."

"Ja, du hast völlig recht. Das werde ich mir merken", murmelte Violet und zog sich in die Ecke des Aufzugs zurück, als würde sie bestraft.

Schließlich setzte sich der Aufzug ruckartig wieder in Bewegung, und wie eine verängstigte Maus huschte Violet hinaus und verschwand auf dem Korridor. Das Leben war voller Überraschungen, aber heute hatte sie viel zu viele erlebt.

Kaum war Lawrence in sein Büro getreten, erhielt er einen Anruf von seinem Untergebenen. Die Genbank der Familie Price war ausgeraubt worden. Sein Sperma war gestohlen worden! Ein Funke der Wut flammte in seinen Augen auf, und er eilte sofort zurück zur Price-Villa.

In der Villa teilte Imogen die Nachricht Lawrence' Mutter Ellie Price mit. Ellies Gesicht strahlte vor Freude. Vor zwei Jahren hatte ihr Sohn einen Giftschlangenangriff im Amazonas-Regenwald überlebt, aber das Gift hatte die Qualität seines Spermas beeinträchtigt. Es war nicht abzusehen, wann er sich vollständig erholen würde. Zum Glück hatte er sein Sperma vor der Reise aufbewahrt. Ellie hatte sich immer Sorgen gemacht, kein Enkelkind zu bekommen, aber jetzt konnte sie endlich beruhigt sein.

Lawrence' Gesicht wurde frostig und finster, als er Ellie gegenübertrat. "Wie kannst du es wagen, so etwas hinter meinem Rücken zu tun?"

Ellie ergriff seine Hand, Verzweiflung stand in ihren Augen. "Ich habe das alles für dich getan. Dein Vater hatte vier Söhne, aber du bist mein einziger Sohn. Du magst jetzt das Oberhaupt der Price Group sein, aber deine drei Brüder lauern immer in den Schatten. Erst wenn du einen rechtmäßigen Erben hast, werden sie aufgeben."Sie legte ihre andere Hand auf Imogens Bauch. "Die Operation war ein Erfolg. Imogen ist schwanger. Bringen Sie sie morgen ins Rathaus, um die Heirat anzumelden. Halte die Schwangerschaft geheim, um das Kind vor Schaden zu bewahren. Wir können es verkünden, wenn die Entbindung kurz bevorsteht."

Imogen setzte eine schüchterne Miene auf, aber innerlich schmiedete sie einen Plan. Sie hatte immer geplant, Aurelias Baby nach der Geburt als ihr eigenes anzunehmen. Niemand würde je erfahren, dass das Kind nicht von ihr war.

Lawrence warf ihr einen kalten Blick zu und wandte sich an seinen Untergebenen. "Bringen Sie sie nach oben und machen Sie einen Schwangerschaftstest."

Imogen fiel vor Schreck fast von der Couch. Wenn man sie jetzt testete, würde ihr Betrug dann nicht auffliegen?

"Lawrence, es gibt keinen Grund für einen weiteren Test. Das Krankenhaus kann sich nicht irren", flehte Imogen.

"Ich will es selbst sehen." Lawrence' Augen durchbohrten Imogen, als ob er alle ihre Geheimnisse durchschauen könnte.

Furcht überflutete sie und ließ sie blass werden. "T... Mir ist plötzlich ein bisschen mulmig zumute. Ich glaube, ich sollte nach Hause gehen und mich ausruhen."

Sie versuchte zu fliehen, aber Lawrence hielt sie am Arm fest und befahl seinen Männern, sie für den Test nach oben zu bringen.

Das Ergebnis war negativ. Imogen begann zu weinen. "Es tut mir leid, die Operation ist fehlgeschlagen. Ich wollte dich nicht beunruhigen, also habe ich gelogen."

Sie würde niemals zugeben, dass eine andere Frau sein Kind trug. Wenn Lawrence diese Frau heiratete, was würde dann aus ihr werden?

"Ich verliere mein Enkelkind?" Lawrences Stimme klang voller Angst. Das war sein einziges gesundes genetisches Erbe.

Überwältigt von dem Schock, fiel Ellie in Ohnmacht. Lawrence brachte sie schnell in ihr Zimmer, um sich auszuruhen, und befahl seinen Männern, die Angelegenheit im Krankenhaus zu untersuchen.

Er wusste, dass man Imogens Worten nicht trauen konnte. Seine Männer deckten bald die Wahrheit auf. "Mr. Lawrence, die Operation war kein Fehlschlag, aber durch einen Fehler des Arztes wurde Ihr Sperma einer anderen Frau eingepflanzt. Sie ist jetzt im ersten Monat schwanger."

Er reichte Lawrence die Akte der Frau. Als Lawrence das unschuldige Gesicht auf dem Foto sah, war er verblüfft. Das war sie!

Violet verbrachte den ganzen Nachmittag in Gedanken versunken. Der Chef würde bestimmt die Wahrheit herausfinden, nicht wahr? Hatte er schon einen Plan, was er mit ihr und dem Baby machen sollte?

Sie brauchte an diesem Tag keine Überstunden zu machen. Als sie das Büro verließ und die U-Bahn-Station betreten wollte, kam ein glatzköpfiger Schläger auf sie zu und drückte ihr ein Messer in den Rücken. "Bleib ruhig und komm mit mir, sonst ..."


Kapitel 3

Aurelays Nerven waren zum Zerreißen gespannt, ihre Sinne in höchster Alarmbereitschaft. Sie konnte nicht glauben, was hier geschah - ein Überfall. Wie konnten diese Verbrecher nur so blind sein? In ihren billigen Kleidern, von denen jedes Stück weniger als zwanzig Dollar kostete, sah sie ganz sicher nicht wie eine reiche Person aus.

"Si, ich bin pleite. Kein einziger Cent auf meinem Konto und ich ertrinke in Schulden. Zeigen Sie doch etwas Mitleid", flehte sie und hoffte auf ein Fünkchen Menschlichkeit.

"Genug geplappert", schnauzte der Schläger mit dem Gesicht wie eine Gewitterwolke und drängte sie in Richtung eines geparkten schwarzen Hondas.

Gerade als er sie in das Fahrzeug zwingen wollte, wurde ihm eine scharfe Klinge an die Kehle gedrückt. Eine Stimme, die vor Gefahr triefte, sprach: "Wollen wir ein Spiel spielen? Wer stirbt zuerst?"

Der Schläger zitterte, erstarrt vor Angst. Bevor er reagieren konnte, wurde seine Hand, in der er das Messer hielt, ergriffen, und mit einem kräftigen Ruck schoss ein unerträglicher Schmerz durch seinen Arm, der ihn wie ein verwundetes Tier aufschreien ließ.

Verängstigt und fassungslos wurde Aurelay einem schwarz gekleideten Mann übergeben, der sie in einen eleganten silbernen Rolls-Royce führte. In dem Wagen saß ein Mann, dessen große und gebieterische Erscheinung zusammen mit seinem hübschen Gesicht keinen Zweifel daran ließ, dass es sich um Lawrence handelte.

"Mr... Mr. Lawrence!" stammelte Aurelay, und ihre Nerven spannten sich noch mehr an. Der Big Boss war nicht nur jemand, der keine Leute überfiel, er war wahrscheinlich genauso gefährlich wie jeder Bandit.

Sein Gesicht war kalt wie Eis, sein kühler Blick strich über ihren noch immer flachen Bauch. "Ich habe gehört, du trägst mein Kind?", stellte er unverblümt fest und überraschte Aurelay damit unvorbereitet.

"Es war... ein medizinischer Unfall. Ich bin auch ein Opfer", erklärte sie und rollte sich in der Ecke zusammen, um seinem durchdringenden Blick auszuweichen, der sie zu zerschmettern schien.

Ein spöttisches Lächeln zupfte an Lawrences Lippenwinkeln. Wo war die Kühnheit geblieben, die sie im Aufzug gezeigt hatte?

"Ich habe für morgen einen Termin beim Arzt vereinbart, um die Schwangerschaft abzubrechen", erklärte er und ließ Aurelay fassungslos zurück. Er wollte das Kind abtreiben? Wollte seine Verlobte nicht, dass sie es zur Welt bringt? Hatten sie sich nicht geeinigt?

Violet war verblüfft und konnte Lawrences plötzliche Entscheidung nicht fassen. Sie hatte mit einer Entschädigung oder Forderung von ihm gerechnet, aber nicht mit dieser. Aber da er sich entschieden hatte, brauchte sie nicht mehr zu kämpfen. Es war fast eine Erleichterung.

Lawrence blinzelte leicht, seine tiefen Augen verrieten einen Hauch von Überraschung. "Haben Sie irgendwelche Wünsche?", fragte er und erwartete, dass sie die Gelegenheit nutzen würde, um Forderungen zu stellen, da sie dafür bekannt war, Geld wie ihr Lebenselixier zu behandeln.

Violet schürzte die Lippen und lehnte es ab, Forderungen an den Big Boss zu stellen. Außerdem war auch er ein Opfer, und wenn sie eine Entschädigung wollte, sollte sie ins Krankenhaus gehen. "Sie werden mich doch deswegen nicht feuern, oder?", erkundigte sie sich behutsam.

Lawrence hielt einen Moment inne, seine Stimme war fest: "Ich trenne mein Privatleben immer von der Arbeit."

"Das ist gut. Solange ich meinen Job behalten kann, habe ich keine weiteren Wünsche", erwiderte Violet und streckte ihm die Zunge heraus, ein kleiner Akt des Trotzes gegenüber den Umständen, die sie zusammengebracht hatten.***

"Bleiben Sie hier. Morgen früh wird dich jemand ins Krankenhaus begleiten."

"Okay", sagte Violet und folgte dem Hausmädchen gehorsam nach oben.

Sie vermutete, dass der Big Boss besorgt war, dass sie sich mit seinem Baby aus dem Staub machen könnte, weshalb er sie hier eingesperrt hatte.

War sie wirklich so naiv?

Lawrence ließ sich auf dem Sofa nieder und nippte gemütlich an seinem Kaffee. Colson, sein Untergebener, betrat den Raum.

"Mr. Lawrence, der Mann, der Ms. Violet entführt hat, hat gestanden. Er wurde von Ms. Imogen angewiesen, Ms. Violet hierher zu bringen!"

Lawrence hatte es bereits vermutet.

Als Imogen hereinkam, fing sie sofort an zu weinen, eine Vorstellung, die einer Oscar-Preisträgerin würdig war. Sie hatte vorgehabt, präventiv zu handeln, um diese Frau zu beseitigen, bevor Lawrence die Wahrheit herausfand, aber er hatte sie überlistet.

"Lawrence, ich wollte dich nicht täuschen. Ich war besorgt, dass die Frauen das Kind benutzen würden, um dich zu erpressen. Deshalb habe ich den Peilsender angebracht und dann beschlossen, dir die Wahrheit zu sagen."

Lawrence rührte in seinem Kaffee, seine Worte waren so eisig wie seine Miene. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Morgen werde ich sie zur Abtreibung bringen."

Imogen war verblüfft. "Du treibst das Baby ab?"

"Was sonst?" Lawrence hob eine Augenbraue, sein Gesichtsausdruck war eiskalt.

Imogen konnte es nicht glauben und fürchtete, Lawrence könnte bluffen.

"Das könnte Ihr einziges gesundes Kind sein."

Lawrence' Augen verengten sich, eine kühle Aura ging von ihm aus.

"Nicht jede Frau ist geeignet, mein Kind zu gebären."

Sein Blick wanderte zu Imogen, ein kaltes Licht ging über ihr Gesicht, scharf wie ein Messer.

Imogen fröstelte. "Das ist eine gute Sache. Es bewahrt dich davor, von dieser Frau umgarnt zu werden."

Das war natürlich eine gute Nachricht für sie. Sonst hätte sie einen Weg finden müssen, diese Frau zu beseitigen.

Während sie sich unterhielten, lauschte Violet von der Treppe aus.

In den Augen des Big Bosses war sie nur eine einfache Angestellte, unbedeutend. Wie konnte er ihr erlauben, sein Kind zu gebären?

Sie kannte ihren Platz. Da es ein Fehler war, musste er korrigiert werden.

Früh am nächsten Morgen wurde sie ins Krankenhaus gebracht.

Anfänglich war sie ruhig, doch als sie auf dem Operationstisch lag und mit dem scharfen chirurgischen Messer konfrontiert wurde, geriet sie in Panik.

Der Arzt nahm das Messer in die Hand. "Sind Sie bereit?"

Ihr Herz setzte einen Schlag aus.


Kapitel 4

: Eine Wendung des Schicksals

Violet schluckte schwer und warf einen Blick auf Lawrence, der in der Nähe saß. Er war ihr in den Operationssaal gefolgt, vielleicht um sicherzugehen, dass sie es sich mit der Operation nicht anders überlegen würde.

"Mr. Lawrence, könnten Sie bitte hinausgehen? Keine Sorge, ich werde die Operation durchführen", bat sie und hoffte auf einen Moment der Privatsphäre.

Aber Lawrence, kalt wie Eis, reagierte nicht auf ihre Bitte. "Fahren Sie mit dem Scan fort", befahl er barsch.

Verwirrt fragte sich Violet, welchen Scan er damit meinte. Bevor sie fragen konnte, hatte der Arzt bereits die Ultraschallsonde auf ihrem Bauch platziert.

"Es sind zwei Fruchtblasen, es sind Zwillinge! Sie sind eineinhalb Monate alt", verkündete der Arzt.

Zwillinge? Violets Herz krampfte sich zusammen, und sie schloss instinktiv die Augen, unfähig, die Realität auf dem Ultraschallbildschirm zu sehen. Der Gedanke, zwei kleine Leben auszulöschen, war erschütternd.

Lawrence jedoch starrte weiter auf den Bildschirm, und in seinem Blick flackerte etwas, das nicht zu erkennen war.

"Die Operation ist vorbei. Ziehen Sie sich um und kommen Sie mit mir", erklärte Lawrence abrupt.

Erschrocken öffnete Violet die Augen und sah ihn an, da sie befürchtete, sich verhört zu haben. "Die Operation... hat noch nicht begonnen", stammelte sie und suchte nach einer Erklärung.

Ohne eine Erklärung abzugeben, schaute Lawrence auf seine Uhr. "Fünf Minuten. Nicht trödeln", sagte er entschieden.

Violet war völlig verwirrt über seine Absichten und fragte sich, ob der Big Boss seine Meinung wegen der Zwillinge geändert hatte.

Als sie im Auto saßen, überkam Violet ein Gefühl der Unruhe. Sie rollte sich am Fenster zusammen und warf gelegentlich einen Blick auf Lawrence neben ihr. Sein hübsches Gesicht blieb emotionslos, wie eine Maske aus Eis.

Lawrence zu lesen war wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen - völlig undurchschaubar.

Der Fahrer vorne drehte sich um, um Lawrence auf den neuesten Stand zu bringen. "Ms. Imogen hielt sich vor der Entbindungsstation auf, aber es gelang uns, sie abzulenken", informierte er.

Lawrence nickte leicht. "Fahren Sie", wies er an.

Wie konnte er die Abtreibung überhaupt durchführen? Es fühlte sich alles wie eine Verwechslung an. Violet hatte keine Ahnung, was wirklich in seinem Kopf vor sich ging. Ihr schwirrten die Fragen im Kopf herum, als sie endlich den Mut aufbrachte zu fragen: "Wohin fahren wir?"

Lawrence holte einen Stapel Papiere aus seiner Aktentasche und reichte sie ihr. "Unterschreiben Sie hier und geben Sie dort Ihren Daumenabdruck ein", sagte er, ohne eine Erklärung abzugeben.

Violet überflog die Papiere schnell und ließ sie vor Schreck fast fallen. Es war ein Ehevertrag!

Was hatte das zu bedeuten?

Dem Dokument zufolge beabsichtigte der Big Boss, sie zu heiraten, sie die Kinder zur Welt bringen zu lassen und sich dann von ihr scheiden zu lassen.

"Aber ... Ich kann das Kind zur Welt bringen, aber muss ich es auch heiraten?" fragte Violet, unsicher über ihre eigenen Gefühle zu diesem unerwarteten Vorschlag.

Wenn sie zustimmte, würde sie als geschiedene Frau abgestempelt werden, wenn sie wieder heiratete. Das schien ziemlich unangenehm zu sein.

Lawrence wollte sie auch nicht heiraten, aber in der Familie Price standen eheliche Kinder an erster Stelle.

Kapitel 5

Sie war eine kleine, bemitleidenswerte Frau, die dem Unternehmenstitan scheinbar hilflos gegenüberstand. Allein der Gedanke, ihm in die Quere zu kommen, jagte ihr einen Schauer über den Rücken, denn sie wusste, dass sie dadurch im Handumdrehen arbeitslos und obdachlos werden konnte. Aber es gab eine sture Ader in ihr, die sich weigerte, sich der Autorität zu beugen, und die sie dazu drängte, fest zu ihren Überzeugungen zu stehen.

Gerade als sie den Mut aufbrachte, ihren Widerspruch zu äußern, unterbrach ihr Handy ihre Gedanken. Es war ihre Mutter, die ihr eine niederschmetternde Nachricht überbrachte. Enzos Zustand hatte sich verschlechtert, und er war auf die Intensivstation verlegt worden. Sie brauchten sofort zehntausend Dollar, und es war kein Ende der steigenden medizinischen Kosten in Sicht. Das Gewicht der Situation erdrückte ihren Geist und ließ ihr keine andere Wahl, als verzweifelte Maßnahmen in Betracht zu ziehen.

Ihre Stimme zitterte, als sie sich an Mr. Lawrence wandte: "Mr. Lawrence... Ich kann Ihren Bedingungen zustimmen, aber könnten Sie mir vielleicht zehntausend Dollar leihen? Ich verspreche, es Ihnen in Raten zurückzuzahlen."

Verachtung und Abscheu füllten Lawrence' Augen, denn er betrachtete ihre Bitte als einen Versuch, den Einsatz zu erhöhen und sich das Geld im Voraus zu sichern. Er hielt sie für eine gierige, manipulative Frau. Ohne ein Wort zu sagen, zog er eine Kreditkarte heraus und warf sie ihr zu: "Betrachten Sie diese Karte als Ihre Unterstützung. Sie hat ein monatliches Limit von zwanzigtausend Dollar."

Als Violet die Karte fest umklammerte, fühlte sie sich in ihrer Hand federleicht und schwer zugleich an, ein Symbol für das Gewicht ihrer Situation. Sie hatte nie vorgehabt, eine Unterstützung anzunehmen. Dies war ein Darlehen, und sie war fest entschlossen, es zurückzuzahlen. Mit schweigend gesenktem Kopf akzeptierte sie die Realität ihrer Situation.

Innerhalb weniger Minuten war die Eheschließung eingetragen, und Violet fand sich in einem ihr unbekannten Auto wieder. Lawrence hatte ihr eine Wohnung besorgt, in der Selene sich um ihre täglichen Bedürfnisse kümmerte und jeden ihrer Schritte überwachte. "Denk daran, das Baby ist weg. Lassen Sie es niemanden herausfinden", warnte Lawrence.

Violet war besorgt, dass man ihre Schwangerschaft sehen könnte, und fragte ihn: "Was ist, wenn man meinen Bauch sieht?"

"Darum kümmere ich mich", versicherte er ihr.

Violet nickte gehorsam und wagte es nicht, seine Beweggründe zu hinterfragen. Obwohl sie seine Absichten nicht ganz verstand, wusste sie, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihm zu gehorchen. Lawrence machte ihr klar, dass ihre Ehe nur vorübergehend war und dass sie nicht seine Frau war.

Violet zuckte mit den Schultern, denn sie hatte ihn nie als ihren Ehemann betrachtet. Ihre Kompromisse dienten einzig und allein dazu, ihren Bruder zu retten. Wenn sich Enzos Zustand nicht verschlechtert hätte und sie nicht so dringend Geld bräuchte, hätte sie niemals nachgegeben, egal wie groß der Druck war.

Nachdem er Selene einige Anweisungen gegeben hatte, verließ Lawrence das Haus und überließ es Violet, sich in ihrer neuen Realität zurechtzufinden. In der folgenden Woche kehrte sie in das Büro zurück. Eleanor, die Leiterin der Designabteilung, übergab ihr den Designvorschlag für das neue Quartal und wies sie an, ihn Herrn Lawrence zu übergeben.

Violet zögerte und fühlte sich unschlüssig angesichts der anstehenden Aufgabe. Sie und Lawrence führten jetzt eine geheime Ehe mit einer heimlichen Schwangerschaft, was bedeutete, dass sie einander aus dem Weg gehen und ihre gewohnten Abläufe beibehalten sollten. Sie wollte keinen Ärger heraufbeschwören."Ich bin nur ein Assistenzdesigner. Es scheint nicht angemessen zu sein, dass ich sie nehme, oder?" Violet äußerte ihre Bedenken.

Eleanor lächelte wissend, wohl wissend um die Gerüchte, die in der Firma über den Vorfall im Aufzug kursierten. Sie wollte herausfinden, ob Violet sich mit Lawrence überworfen hatte und kurz vor der Entlassung stand oder ob Lawrence beeindruckt war und sie befördern wollte.

Da sie keine andere Wahl hatte, machte sich Violet widerstrebend auf den Weg zum Büro des CEO. Als sie eintrat, hob Lawrence den Kopf, sein Gesichtsausdruck war so kalt wie immer.

"Legen Sie es dorthin", befahl er in einem Ton ohne jegliche Wärme.

Violet verstand, dass er ein Gespräch vermeiden wollte, legte die Akte auf den Tisch und wandte sich zum Gehen. Doch als sie die Tür erreichte, überkam sie eine plötzliche Welle des Schwindels. Ihre Sicht verschwamm, und in einem Moment des Instinkts streckte sie die Hand aus, um den Türrahmen zu greifen. Doch ihre Hand rutschte ab, und ihr Körper stürzte rückwärts in die Dunkelheit.


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